Das Querschnittlexikon für Angehörige
· Altersverteilung bei Querschnittlähmung
· ASIA-Scale
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Bei unfallbedingten Querschnittlähmungen liegt eine Häufung im jungen Erwachsenenalter vor; bei krankheitsbedingten im höheren Lebensalter. |
Standardisierter Untersuchungsbefund, der von der American Spinal Injury Association entworfen wurde und jetzt weltweit angewendet wird. | |
· Beatmung bei Tetraplegikern
· Blasenstimulator
· Brown-Sequard-Syndrom
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Der Hauptmuskel für die Atmung, das Zwerchfell, wird vom 4. Halsmarksegment mit Nervenimpulsen versorgt. Wenn dieses Segment geschädigt ist, wird vorübergehend oder auch für dauernd eine künstliche Beatmung erforderlich. |
Eine Möglichkeit der Harnblasenentleerung durch elektrische Impulse. | |
Eine Form der teilweisen Halsmarkschädigung, wodurch es zu unterschiedlich ausgeprägten Ausfällen an der linken und rechten Körperseite kommt. | |
· Central Cord Syndrom
· Compressive Care
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Eine Form der teilweisen Halsmarkschädigung, wodurch es zu unterschiedlich ausgeprägten Ausfällen an Armen und Beinen kommt. |
Englisch: „Umfassende/komplexe Behandlung“ bei Querschnittlähmung. Dieser Begriff wurde von Ludwig Guttmann eingeführt. | |
· Darmatonie
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In den ersten Wochen nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung besteht ein reflexloser Zustand auch bei der Eingeweidemuskulatur. Dadurch kommt es zum Erschlaffen (=Atonie) der Hohlorgane. Nach dieser Zeit tritt eine reflektorisch gesteuerte Darmfunktion ein. |
· Erstrehabilitation
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Medizinische und soziale Maßnahmen nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung. |
· FIM | Englisch: „Functional Independence Measure“; ein Meßverfahren, das die komplexe Leistungsfähigkeit bei der Rehabilitation abbildet. |
· Geschlechtsverteilung bei Querschnitt | Etwa 75 % Männer und 25 % Frauen.
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· Intrathekale Medikamentenpumpen
· Inkontinenz
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Von einer unter die Bauchhaut eingesetzten Pumpe führt ein dünner Schlauch bis in den Flüssigkeitsraum des Rückenmarkes. Darüber werden Medikamente an das Rückenmark gebracht, die gegen Spastik oder Schmerzen wirksam sind. |
Unkontrollierter Abgang von Urin und Stuhl.
Das Ziel der Rehabilitation besteht auch in der kontrollierten Steuerung der Ausscheidung. |
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· Lebenslange Nachsorge
· Lower motor neuron lesion
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Bei einer Querschnittlähmung besteht immer die Gefahr für typische Komplikationen. Um diese frühzeitig zu erkennen, ist die lebenslange Betreuung durch erfahrene Fachleute erforderlich. |
Englisch: „Schädigung des unteren Motoneurons“ (=peripherer Nerv), führt zu einer schlaffen Lähmung. | |
· Methylprednisolon | Medikament, von dem man einen günstigen Einfluß auf die Erholungsfähigkeit des Rückenmarkes erhoffte; diese Hoffnung hat sich nicht bestätigt; deswegen und wegen schädlicher Nebenwirkungen wird dieses Mittel heute eher nicht mehr eingesetzt. |
· upper motor neuron lesion | Englisch: „Schädigung des oberen Motoneurons“ (=zentraler Nerv), führt zu einer spastischen Lähmung. |
· Opiate | Medikamentengruppe mit starker Wirksamkeit gegen Schmerzen
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· Paraplegie
· Periartikuläre Ossifikation (PAO)
· Phrenikusstimulator
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Wörtlich: „Lähmung von gegenüberliegenden Extremitäten“; umgangssprachlich wird der Begriff für die Lähmung der Beine verwendet. |
Aus ungeklärter Ursache kommt es bei einen Teil der Querschnittgelähmten zu Verknöcherungen in der Umgebung der großen Gelenke. Wenn der Prozess zum Abschluß gekommen ist, kommt eventuell eine operative Entfernung in Frage. | |
siehe auch „Beatmung“,
Die elektrische Reizung des Nerven, der das Zwerchfell versorgt ( Nervus phrenicus), ist ein Möglichkeit der künstlichen Beatmung. |
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· Querschnittlähmung | Störungen der Bewegungs-, Schmerzempfindungs- und Eingeweidefunktionen als Folge von Schädigungen des Rückenmarkes (unfall-/erkrankungsbedingt oder angeboren). |
· Schmerzen
· Spastik
· Spinaler Schock
· Syringomyelie
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Durch die ungewohnte Bewegungsweise im Rollstuhl und durch bisher ungeklärte Vorgänge im geschädigten Rückenmark können Schmerzen auftreten. Zur Behandlung sollten Fachleute aus den Spezialbehandlungszentren hinzugezogen werden. |
In der gelähmten Körperabschnitten treten unwillkürliche Spannungen, Zuckungen oder Bewegungen auf, was zu zusätzlichen Behinderungen führen kann. Ein leichtes Maß an Spastik ist eher vorteilhaft. Die Ursachen sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. | |
siehe auch „Darmatonie“;
In den ersten Wochen nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung besteht ein Zustand, in dem das Rückenmark nicht einmal Reflexe ausbilden kann. Das führt auch zu Funktionsstörungen der inneren Organe. Nach dieser Zeit tritt eine reflektorisch gesteuerte Organfunktion ein. |
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Durch Vernarbungen an der Schädigungsstelle des Rückenmarkes können Verteilungsstörungen der Nervenflüssigkeit eintreten, was zu Veränderungen im Lähmungsbild führen kann. | |
· Tetraplegie | vergleiche auch „Paraplegie“;
Wörtlich: „Lähmung von vier Extremitäten“; umgangssprachlich wird der Begriff für die Lähmung von Armen und Beinen bei Halswirbelsäulenverletzungen verwendet. |
· Ursachen einer Querschnittlähmung | Unfallbedingte Ursachen:
– Verletzungen der Wirbelsäule durch Sturz oder Aufprall – direkte Gewalteinwirkung durch Schuß oder Stich
Erkrankungsbedingte Ursachen: – Eitrige Entzündung der Wirbelsäule oder des Rückenmarkes – gutartige und bösartig Tumoren – Durchblutungsstörungen des Rückenmarkes – Bandscheibenvorfälle
Angeborene Ursachen: – Fehlentwicklungen der Wirbelsäule und des Rückenmarkes in der embryonalen Entwicklung |
· Vegetative Störungen
· Viagra
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Funktionsstörungen der inneren Organe, die auch teilweise über das Rückenmark gesteuert werden ( z.B. Harnblase, Darm, Blutgefäße, Temperaturregulation, Sexualfunktionen) |
Bei manchen Formen der Querschnittlähmung kann beim Mann die Versteifung des Gliedes gestört sein. Das Medikament Viagra ist eine Möglichkeit diese Funktionsstörung zu bessern. Der Einsatz muß fachärztlich verordnet werden. |